Weltladen Vreden e.V., Wüllener Str. 22, 48691 Vreden, Tel.: 02564-883297
Zur Orientierung sind die Produkte mit Punkten versehen- für: bio vegan glutenfrei
Oktober 2024
Mitgliederversammlungen von Weltladen Vreden und Eine-Welt-Kreis Vreden
Gerechtigkeit und ein menschenwürdiges Leben auf einer gesunden Erde für alle Menschen – das ist das gemeinsame Ziel von Weltladen und Eine-Welt-Kreis Vreden.
Zu den Jahresmitgliederversammlungen am 1.September 2024 begrüßten die Vorsitzenden Ulrich Kipp (Weltladen Vreden) und Monika van Beek (Eine-Welt-Kreis Vreden) die Mitglieder des jeweiligen Vereins.
Nach dem Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres erläuterten Marlene Uhlenbrock (Eine-Welt-Kreis) und Monika Waning (Weltladen) die Kassenberichte.
Bei den sich jeweils anschließenden Wahlen wurden im Weltladen e.V. alle Mitglieder des bisherigen Vorstands wiedergewählt. Für den Eine-Welt-Kreis e.V. wurden bis auf Isolde Nengelken, die nach vielen aktiven Jahren auf ihren Wunsch hin ihr Amt als Beisitzerin niederlegte, alle Vorstandsmitglieder in ihrem Amt bestätigt.
Die Kassenprüferin für beide Vereine Marion Thewes wurde ebenfalls in ihrem Amt bestätigt. Zur zweiten Kassenprüferin wurde Ellen Grus gewählt.
Eine besondere Ehrung wurde von den beiden Vorsitzenden Lies Robert zuteil. 40 Jahre lang war sie in der Eine-Welt-Arbeit in Vreden aktiv. Von den Anfängen -dem Verkauf von fair gehandeltem Kaffee durch Schüler auf dem Wochenmarkt- bis jetzt beim regelmäßigen Einsatz im Weltladen engagierte sie sich ehrenamtlich mit viel Freude. Seit vielen Jahren hatte sie außerdem das Amt einer Kassenprüferin in beiden Vereinen inne.
Ein besonderer Dank geht an die Assyrische Gemeinde, die ihre Räumlichkeiten im ehemaligen Evangelischen Gemeindehaus in der Mauerstraße für die Versammlungen zur Verfügung gestellt hatte.
Das Foto aller Anwesenden entstand in der Pause zwischen den beiden Sitzungen.
April 2024 Vreden
Sekundarschüler im Weltladen -
Eine Welt in Vreden
von Stefan Dechert
Im Zuge des Erdkundeunterrichts haben einige Klassen der Jahrgangsstufe 9 den Weltladen in Vreden besucht. Gerade in unserer heutigen globalen Welt, sind nachhaltige Entwicklung und Vermarktung, sowie zu fairen Bedingungen erstellte Waren wichtiger denn je. Um das Ganze nicht nur theoretisch in der Klasse und in Schulbüchern kennen zu lernen, hat Frau van Beek vom Eine-Welt-Kreis die Schülerinnen und Schüler kurzerhand in den Weltladen eingeladen und ihnen dort auf begeisterte und eindrucksvolle Art und Weise die Ziele und Arbeitsweise des Eine-Welt-Kreises nähergebracht und vermittelt und stand den Jungen und Mädchen der Sekundarschule Rede und Antwort.
Nach einer knappen Stunde, vielen Fragen und wichtigen Informationen zur individuellen Verantwortung von uns allen als Konsumenten machten sich die Schülerinnen und Schüler wieder auf den Rückweg zur Sekundarschule – gestärkt mit einem kleinen Stück Schokolade, natürlich fair trade!
Informationen zu Weltläden Eine-Welt-Arbeit
März 2024 Vreden
Arbeitspause
Im März war es wieder so weit: Der normalerweise an sechs Tagen während der normalen Öffnungszeiten geöffnete WELTLADEN blieb an einem Samstagvormittag geschlossen. Stattdessen folgten 44 der allesamt ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der jährlichen Einladung zu einem gemütlichen Beisammensein. Im schönen Ambiente des Cafés Roseweiß bei einem köstlichen, liebevoll hergerichteten Frühstück genossen alle die gemeinsame Zeit.
Mädchen und Jungen der Fairtrade-AG der Marienschule im Weltladen
„Welch großes Glück wir haben!“
Nicht jeden Tag würden sie alle gleich gern morgens zur Schule gehen, erzählten die Mädchen und Jungen der Fairtrade-AG der St. Marien-Schule. „Aber es ist spannend, vieles zu lernen und auch sich mit den Freundinnen und Freunden zu treffen“, waren sie sich einig. Mit ihrer Lehrerin Pauline Hemker waren sie zu Besuch in den Weltladen gekommen.
Im Gespräch mit Monika van Beek vom Eine-Welt-Kreis erfuhren sie, dass es für sehr viele Kinder in den Ländern des Südens nicht möglich ist eine Schule zu besuchen.
Weil deren Eltern nicht genug Geld verdienen, müssen die Kinder stattdessen arbeiten, können nicht lesen, schreiben, rechnen lernen und werden dadurch in einem Teufelskreis von Armut gefangen gehalten.
„Welch ein großes Glück wir haben, zur Schule gehen zu dürfen! Genau das wäre die Lösung für die Kinder, dem Teufelskreis zu entkommen!“
Mit dieser Erkenntnis und gestärkt mit einem Stückchen fair gehandelter Schokolade ging es zurück zur Schule. „Hoffentlich weiß ich heute Nachmittag noch alles, um es meinen Eltern zu erklären!“, meinte noch jemand beim Abschied.
März 2024
Münsterland Zeitung vom 2. März 2024
Februar 2024
Besuchergruppe aus Brasilien zu Gast beim Eine-Welt-Kreis Vreden
In Vertretung der 33 Partnerorganisationen des Aktionskreises Pater Beda in Brasilien war eine vierköpfige Delegation angereist, um den plötzlich verstorbenen Udo Lohoff (Geschäftsführer des Aktionskreises) persönlich auf seinem letzten Weg zu begleiten. Am Folgetag trafen sie zusammen mit Maria Detert zu einem sehr informativen und tief beeindruckenden Gespräch beim Eine-Welt-Kreis Vreden ein:
2.v.l. Ronaldo Cavalcante, Leiter des Bildungszentrums für Kinder und Jugendliche Cidada Crianca, eines der Partnerprojekte des Eine-Welt-Kreises Vreden
3.v.l. Maria Detert, Agraringenieurin, Vorsitzende des Netzwerkes Solevida
5.v.l Schwester Henriqueta, Menschenrechtsaktivistin aus dem Amazonasgebiet
6.v.l. Helio Alves, Vizepräsident des Partnernetzwerkes SoleVida
7.v.l. Cleide Couveia, Präsident des Partnernetzwerkes
Februar 2024
Geschäftsführer des Aktionskreises Pater Beda plötzlich verstorben
Der Eine-Welt-Kreis Vreden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weltladens und die Vredener Gruppe „Pater Beda-Papiersammlung“ trauern um Udo Lohoff.
Vollkommen plötzlich und unerwartet verstarb er am 30.01.2024 im Alter von 62 Jahren.
„Mit ihm ist uns ein wertgeschätzter Geschäftsführer, wichtiger Ideengeber, Netzwerker und Brückenbauer genommen worden“, schreibt der Vorstand des Aktionskreises Pater Beda.
Pater Beda war sein großes Vorbild. Schon mit 13 Jahren lernte Udo Lohoff den Ordensmann in seinem Heimatort Oeding kennen – bei einer der vielen Papiersammelaktionen, die Beda überall im Münsterland für Brasilien initiierte.
„Er hat uns das Gefühl gegeben, dass wir etwas bewegen können“, sagte Udo Lohoff einmal. Viel diskutierte er in jungen Jahren mit Beda: Über Eine-Welt-Arbeit und soziale (Un)Gerechtigkeit, über Basisgemeinden und die Theologie der Befreiung, über gelebte Pastoral und die Einbindung der Laien.
Mit anderen jungen Leuten traf sich Udo Lohoff in den siebziger Jahren wöchentlich in Bedas Büro in Bardel und half mit, druckte Flugblätter, schrieb Texte, bereitete Ausstellungen vor. Er hörte viel von Brasilien und bekam früh die Chance, das Land kennenzulernen. Mit 16 Jahren flog er das erste Mal hin, mit 22 Jahren noch einmal. Er machte eine lange Radtour durch mehrere Regionen und tauchte dabei in das Leben der Menschen ein.
1986 zieht U.Lohoff für fünf Jahre dorthin. Nach seiner Rückkehr ließen ihn Brasilien und die Menschen dort nicht mehr los. Er wollte unbedingt mehr für sie machen. So arbeitete er seit 1992 hauptamtlich im Aktionskreis Pater Beda.
Was ihn geprägt hat, waren seine Jahre und die im Laufe der Jahre sehr vielen Aufenthalte in Brasilien. Alle der insgesamt 32 Partnerprojekte dort kannte er persönlich. „Wir müssen die Leute befähigen, damit sie selbst aus dem Teufelskreis der Armut herauskommen“, sagte Udo Lohoff immer wieder, „und wir müssen ihnen auf Augenhöhe begegnen.“
Aber auch in Deutschland kannten ihn viele Menschen. Über 60 Schulklassen, Gruppen, Kirchengemeinden halten Kontakt zu den Partnerprojekten in Brasilien und Udo Lohoff kannte sie alle und besuchte sie regelmäßig.
Auch wir im Eine-Welt-Kreis Vreden, im Weltladen und in der Vredener Gruppe „Pater Beda-Papiersammlung“ standen in regelmäßigem Kontakt zu ihm und freuten uns über die Gespräche mit dem „Brückenbauer“, über die immer wieder neuen Informationen über Brasilien, die politische Situation dort und die Fortschritte in den von Vreden aus unterstützten drei Projekten. Sein positives Denken, sein Elan, seine Begeisterung für die Arbeit im Sinne der Menschen in Brasilien sprangen über und bestärkten uns immer wieder in unserem eigenen Engagement.
Wir werden ihn vermissen, aber wir sind dankbar für seine Unterstützung und die vielen freundschaftlichen Begegnungen mit ihm.
In seinem Sinne werden wir die Zusammenarbeit mit dem Aktionskreis Pater Beda und die Unterstützung unserer Projektpartner in Brasilien fortsetzen.
Januar 2024
Hohe Auszeichnung für die GEPA
Haben Sie schon einmal einen Kaffee mit dem Siegel der GEPA genossen? Vielleicht schmeckt er Ihnen noch besser, wenn Sie diesen Artikel gelesen haben!
Für seinen Einsatz zur Erfüllung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (kurz „SDGs“) ist das Fair Handelsunternehmen GEPA mit dem „German SDG-Award“ ausgezeichnet worden.
Der Senat der Wirtschaft vergibt die Auszeichnung in enger Partnerschaft mit der UNIDO, der Organisation für industrielle Entwicklung der Vereinten Nationen. Von einer Fachjury aus Expert*innen aus Wissenschaft und UN-Organisationen wurde die GEPA ausgewählt. Kriterien waren u.a. Transparenz, Klima- und Umweltschutz, Antidiskriminierung, nachhaltige Produktions- und Arbeitsbedingungen.
In seiner Dankesrede erklärte der GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger: „Wie kann man als wirtschaftlich tragfähiges Unternehmen Armut, Benachteiligung und ausbeuterische Kinderarbeit bekämpfen? Durch Fairen Handel und mit Produkten, deren wichtigste Zutat Gerechtigkeit ist.“ Außerdem betonte er den zentralen Wert von HANDELSGERECHTIGKEIT, ohne die es keine KLIMAGERECHTIGKEIT gibt.
Peter Schaumberger: „Wir zeigen als mittelständisches Unternehmen jeden Tag aufs Neue, dass FAIRNESS IM HANDEL und TRANSPARENTE LIEFERKETTEN möglich sind. Außerdem wollen wir auf allen Ebenen etwas bewegen - ob bei unseren Partnern im Globalen Süden oder durch Klimaschutz vor unserer eigenen Haustür.“
Das unterstreicht auch Christoph Brüssel, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Senat der Wirtschaft: „Wir wollen zeigen, dass eine Transformation und wirtschaftlicher Erfolg gemeinsam machbar sind.“
Durch die Auszeichnung soll mehr Bewusstsein für die Nachhaltigkeitsziele geschaffen werden und diejenigen sollen unterstützt werden, die bereits zur Verwirklichung der Ziele beitragen.
Die GEPA ist einer der Hauptlieferanten des Weltladens Vreden.
Dezember 2023
Weihnachtsbrief vom Kinderdorf in Brasilien, dem wir seit vielen Jahren partnerschaftlich verbunden sind.
Olá queridos amigos e parceiros,
Neste ano, o nosso cartão de Natal está ainda mais singular, pois nele contém o afeto e a criatividade dos nossos alunos que desenharam especialmente para homenagear essa data tão especial.
Desejamos a todos vocês um Feliz Natal e um Ano Novo de muita felicidade.
….Und hier die Übersetzung von Udo Lohoff vom Aktionskreis Pater Beda
Hallo liebe Freunde und Partner, lieber Walter Gehling
In diesem Jahr ist unsere Weihnachtskarte noch einzigartiger, denn sie enthält die Zuneigung und Kreativität unserer Schüler, die sie speziell zu diesem besonderen Datum gezeichnet haben.
Wir wünschen Ihnen allen ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes und frohes neues Jahr
Und hier die ÜBERSETZUNG der Karte:
Jede Reise besteht aus Höhen und Tiefen, also liebe das Leben,
gib Deine Kämpfe nicht auf,
fange auch nach unzähligen Stürzen wieder an,
glaube an dich selbst und vergesse nie, dass es einen Gott gibt,
der Dich unterstützt und Deine Kraft erneuert.
Weihnachten ist die Zeit, in der wir unseren Glauben an unser Potenzial erneuern
und daran glauben, dass es immer möglich ist, mit noch mehr Weisheit, Entschlossenheit und Kraft neu zu beginnen.
Die Cidade da Criança / das Kinderdorf wünscht Euch allen ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2024.
November 2023
Projekt für Fairness: Color Cacao in Kolumbien
kfd unterstützt fairen Handel
Kolumbien gehört zu den traditionellen Kakaoanbau-Ländern. Bis vor 15 Jahren wurde die Ernte fast ausschließlich im eigenen Land verkauft. Ana Villegas hat in ihrem Land das kleine Unternehmen „Color Cacao“ gegründet. Während ihres Studiums in Frankreich lernte sie die große Kunst der Chocolaterie kennen. Mit dem Ziel Kleinbäuerinnen zu unterstützen, kehrte sie nach Kolumbien zurück. „Unsere Länder brauchen die Unterstützung ihrer Talente, um nicht für immer einfache Rohstoffproduzenten zu bleiben“, erklärt sie.
„Mein Team besteht zu 100% aus Frauen, größtenteils sind es alleinerziehende Mütter. Inzwischen fertigen wir auch feinste Pralinen in aufwendiger Handarbeit an.“ Da die Wertschöpfung im eigenen Land verbleibt, werden zunehmend wichtige Arbeitsplätze geschaffen. Dank des Fairen Handels profitieren die Mitarbeiterinnen von sicheren Arbeitsplätzen und werden überdurchschnittlich bezahlt.
Wie durch den kfd-Kaffee unterstützt die kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands) ab sofort auch mit der kfd-Pralinen-edition den Fairen Handel.
Wer jetzt Lust hat, die Fraueninitiative zu unterstützen und die besonderen handgefertigten Pralinen aus kolumbianischem Kakao zu probieren, kann diese im Weltladen finden.
Oktober 2023
WelternährungsTag = WelthungerTag
Wie der Faire Handel zur Ernährungssicherheit beiträgt
Der 16. Oktober erinnert daran, dass weltweit rund 735 MILLIONEN MENSCHEN hungern. Die Sicherung der Welternährung ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. „Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt: Ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet", so Jean Ziegler, ehemaliger Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für das Recht auf Nahrung. „Trotzdem geht jeder 10. Mensch jeden Tag hungrig zu Bett. Für diese Menschen ist der Hunger eine Katastrophe – Tag für Tag.“
Hunger hat viele verschiedene Ursachen, die sich von Region zu Region unterscheiden.
Es gibt auch STRUKTURELLE GRÜNDE, die die Versorgung mit Lebensmitteln in vielen Regionen gefährden. In zahlreichen Ländern steht nicht die Lebensmittelproduktion für die eigene Bevölkerung im Vordergrund, sondern der Anbau von Exportprodukten. Internationale Agrarkonzerne nehmen große Landflächen in vielen Ländern des Südens in Anspruch, um dort Lebensmittel für den Export, Tierfutter oder Energiepflanzen anzubauen – zu Lasten der Ernährungssituation für die Menschen vor Ort.
Neben Bananenpflanzen, einem Gemüsegarten und einem Maisfeld besitzt Clémence Nibaruta aus Burundi mittlerweile eine Kuh und vier Ziegen. Damit kann die Witwe u.a. die Schulgebühren ihrer Kinder bezahlen.
KLEINBÄUER*INNEN dagegen produzieren für den eigenen Bedarf sowie für lokale oder regionale Märkte und tragen so maßgeblich zu Ernährungssicherheit bei. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft bewirtschaftet nur ein Drittel der globalen Ackerfläche, erzeugt aber 70 Prozent der weltweit benötigten Lebensmittel. Außerdem ist sie deutlich KLIMASCHONENDER als die energieintensive, industrielle Landwirtschaft.
„Ohne eine kleinbäuerliche ökologische Landwirtschaft können wir die Klimaänderungen nicht aufhalten“, erklärt Dr. Vandana Shiva, Trägerin des alternativen Nobelpreises.
FAIRER HANDEL STÄRKT KLEINBÄUERLICHE STRUKTUREN u. a. durch höhere Erlöse für Produzent*innen, durch Beratung, z.B. bei der Umstellung auf ökologischen Landbau oder bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Auch auf politischem Weg setzt sich der Faire Handel für die Stärkung der Rechte von Kleinbäuer*innen ein.
September 2023 Faire Woche
FAIR.UND KEIN GRAD MEHR!
Svenja Schulze, die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, schreibt: „Seit über 50 Jahren tritt die Fair-Handels-Bewegung dafür ein, dass die Menschen am Anfang der Lieferkette unter guten Bedingungen arbeiten können – auf den Kakaoplantagen in Ecuador, in den Kobaltminen im Kongo oder in den Textilfabriken in Pakistan. Dabei geht es der Bewegung darum, nicht nur punktuell zu verändern. Stattdessen will sie die Weltwirtschaft strukturell umformen, hin zu einer gerechten, zu einer fairen Globalisierung. Es geht ihr darum, die Spielregeln zu verändern. Es geht um echtes Fair Play auf der Weltbühne.
Mit dem Thema Klimagerechtigkeit setzt die Faire Woche dieses Jahr genau den richtigen Schwerpunkt. Denn auch hier sind die Spielregeln bislang nicht besonders fair: Die Ursachen des Klimawandels liegen – historisch betrachtet – vor allem im Globalen Norden. In den traditionellen Industriestaaten. Die Auswirkungen sind jedoch vor allem im Globalen Süden zu spüren: In Libyen, wo aufgrund von Extremregen Tausende von Menschen ertrunken sind. In Äthiopien, wo jahrelange Dürren die Gemüseernten zerstören. In Mexiko, wo der Boden versalzt und die Landwirt*innen auf weniger fruchtbare Flächen ausweichen müssen…
Das ist alles andere als fair.
Deshalb ist es wichtig, dass die vielen Haupt- und Ehrenamtlichen des Fairen Handels sich mit der diesjährigen deutschlandweiten Fairen Woche für Klimagerechtigkeit einsetzen. Im Globalen Süden unterstützen sie die Menschen dabei, die Auswirkungen des Klimawandels zu bewältigen. Dazu gehört zum Beispiel, dass Initiativen des Fairen Handels klimaresistente Anbaupraktiken fördern und Landwirt*innen gegen Klimarisiken absichern.
Die Faire Woche regt seit über 20 Jahren Menschen dazu an, sich intensiv mit dem Fairen Handel zu beschäftigen. Sie zeigt, was jede*r Einzelne von uns tun kann und dass eine nachhaltige, umweltbewusste Lebensweise für einen strukturellen Wandel unabdingbar ist, um Klimagerechtigkeit voranzubringen und die Globalisierung ein Stück fairer zu machen.“
Im Schaufenster des Vredener Weltladens ist zurzeit zum Beispiel zu sehen, wie der Tag schon mit einem fairen und nachhaltigen Frühstück beginnen kann.
September 2023
Mitgliederversammlungen von Weltladen Vreden und Eine-Welt-Kreis Vreden
Gerechtigkeit und ein menschenwürdiges Leben auf einer gesunden Erde für alle Menschen – das ist das gemeinsame Ziel von Weltladen und Eine-Welt-Kreis Vreden.
Zu den Jahresmitgliederversammlungen wurden am 11.September 2023 im Evangelischen Gemeindehaus die Mitglieder der beiden Vereine von ihren jeweiligen Vorsitzenden begrüßt – Ulrich Kipp (Weltladen Vreden) und Monika van Beek (Eine-Welt-Kreis Vreden).
Neben dem Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres und dem Ausblick auf die kommenden Monate, erläuterten Marlene Uhlenbrock (Eine-Welt-Kreis) und Werner Wissing (Weltladen) die Kassenberichte. Ausschließliche positive Ausführungen zu den Kassenprüfungen erhielten die Anwesenden durch Lis Robert. Im Anschluss fanden die jeweiligen Vorstandswahlen statt. Im Eine-Welt-Kreis e.V. wurden alle bisherigen Vorstandsmitglieder in ihrem Amt bestätigt. Im Weltladen e.V. stellte sich Werner Wissing nicht zur Wiederwahl für die Kassenführung. Ulrich Kipp dankte ihm für seinen langjährigen intensiven Einsatz.
Die Anwesenden wählten Monika Waning zur Nachfolgerin. Die Kassenprüferinnen Lis Robert und Marion Thewes
wurden ebenfalls in ihrem Amt bestätigt.
Das Foto aller Anwesenden entstand in der Pause zwischen den beiden Sitzungen.
„Globale Klimagerechtigkeit – Arm gegen Reich“ – Autor Frank Herrmann mit nachdenklich machendem Vortrag
Im Rahmen seiner 7. „Fairen Biketour“ machte vor Kurzem der Sachbuchautor Frank Herrmann einen Stopp in Vreden. Auf Einladung der Öffentlichen Bücherei St. Georg Vreden, der Stadt Vreden, des aktuellen forums - Volkshochschule sowie des Eine-Welt-Kreises Vreden hielt er einen Vortrag zum Thema „Globale Klimagerechtigkeit - Arm gegen Reich“. Dazu konnte der Leiter der Öffentlichen Bücherei St. Georg, Michael Schürmann, 50 Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßen.
Anschaulich stellte Frank Herrmann in seinem Vortrag den Zusammenhang von Wohlstand und CO2-Ausstoß dar. Er erläuterte, wie der daraus entstehende globale Klimawandel sich insbesondere für die Bevölkerung in den ärmeren Ländern des globalen Südens auswirkt, während sie selbst kaum oder gar nicht für die Ursachen verantwortlich ist: Dürren, Feuer, Überschwemmungen und Stürme bedrohen die Menschen auf existenzielle Weise, bringen schon jetzt ertraglose Böden, vollkommene Ernteausfälle, Hunger und führen zunehmend zu Fluchtbewegungen. Im Weiteren zeigte Herrmann in seinem Vortrag anhand von Beispielen auf, welchen Beitrag unter anderem der Faire Handel zur Umsetzung von Klimagerechtigkeit leistet, wie sich Unternehmen sowie die Politik einbringen müssen und warum wir alle mitwirken können, um das Entwicklungsziel 13 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen umzusetzen.
Zum Abschluss des Vortrages unterstrich Frank Herrmann, dass jede/jeder durch einen bewussteren Lebenswandel und eine in dieser Hinsicht klare persönliche Stellungnahme einen kleinen Beitrag zur „Globalen Klimagerechtigkeit“ leisten könne.
Seine Erlebnisse und Eindrücke der diesjährigen „Fairen Biketour“ beschreibt Frank Herrmann auf seinen Blog unter: https://faire-biketour.blogspot.com/2023/09/
August 2023
Juli 2023
Projekt für Fairness - Fair Trade Lebanon
Im Libanon sind Rote Linsen und Kichererbsen im Anbau weit verbreitet.
Fair Trade Lebanon hat es sich zur Aufgabe gemacht, regionale libanesische Spezialitäten ausfindig zu machen und deren Anbau, Qualität und Vermarktung zu fördern. Die Organisation arbeitet mit Kleinbauern-Kooperativen und Familienunternehmen zusammen und bietet den Produzenten Beratung und Unterstützung.
Fair Trade Lebanon wurde 2006 gegründet und ist zurzeit das größte Fairhandels-Unternehmen des Libanon. Die Organisation schafft ein neues Bewusstsein für den Wert der einzigartigen landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus dem Libanon, sowie für die traditionellen Anbautechniken und Rezepte. Die Organisation wirkt mit ihrer Arbeit gegen Wüstenbildung, Landflucht und Armut.
Die Produzentengruppen verkaufen ihre Produkte meist auf dem einheimischen Markt. Aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Situation des Libanon ist der Export von Nahrungsmitteln für kleine Produzentengruppen schwierig zu realisieren. Deshalb organisiert Fair Trade Lebanon den Export. Auch die Weiterverarbeitung der Produkte wird oftmals von Fair Trade Lebanon koordiniert und ermöglicht eine erweiterte Wertschöpfung. Durch Fair Trade Lebanon werden auch Frauenkooperativen und Kleinproduzenten in entlegenen Regionen Libanons gefördert und unterstützt.
Die Fairhandelsorganisation El Puente bezieht diese und andere Produkte aus dem Libanon von Fair Trade Lebanon und beliefert damit die fast 100 Weltläden in Deutschland. Auch im Vredener Weltladen gehören sie zum ständigen Sortiment.
Übrigens: Wer sich vegetarisch oder sogar vegan ernährt, kommt an Hülsenfrüchten nicht vorbei. Zusammen mit Nüssen gehören sie zu den wichtigsten pflanzlichen Proteinlieferanten.
Juni 2023
Besuch im Weltladen
Seit 2015 ist die St.Marien-Schule als Fairtrade-Schule ausgezeichnet. Auch in diesem Jahr wurde die Zertifizierung aufgrund der Aktivitäten für eine gerechte Welt erneuert.
Für die Kinder der Fairtrade-AG stand am vergangenen Freitag ein Besuch im Vredener Weltladen auf dem Stundenplan. Empfangen wurden die Mädchen und Jungen und ihre Lehrerin Lea Hackenfort hier von der Vorsitzenden des Eine-Welt-Kreises, Monika van Beek, und zwei Mitarbeiterinnen des Weltladens.
Die Schülerinnen und Schüler wussten aus dem Unterricht schon viel über den Fairen Handel. Umso spannender war es für sie, jetzt noch mehr zu erfahren über das Besondere eines Weltladens und vor allem auch auf Entdeckungstour zu den vielen fair gehandelten Produkten zu gehen.
Dokumentation an Bürgermeister überreicht
40 Jahre Eine-Welt-Arbeit in Vreden
Nach 40 Jahren Eine-Welt-Arbeit in Vreden haben Mitglieder des Eine-Welt-Kreises Vreden e.V. ein Archiv in Buchform erstellt.
Dieses Buch für die Zeit von 1982-2017 mit mehr als 370 Seiten wurde nun von den Vorsitzenden des Eine-Welt-Kreises Monika van Beek und Walter Gehling an Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp und den Ersten Beigeordneten Bernd Kemper überreicht. Es ist gleichzeitig als Geschenk für das Vredener Stadtarchiv zu verstehen.
Monika van Beek, Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp, Walter Gehling und 1. Beigeordneter Bernd Kemper bei der Buchübergabe Foto: Stadt Vreden
Vom Beginn der „Indio-Kaffee-Aktion“(1982), über die Gründung des Weltladens und des Eine-Welt-Kreises (1996), sowie deren Aktivitäten bis hin zum Jahr 2017 handelt dieses Buch. Die ehrenamtlich Mitarbeitenden der beiden Vredener Vereine weisen durch ihren Einsatz -zusammen mit den vielen Organisationen des Fairen Handels in der Welt- auf die ungerechten Strukturen in der Welt hin. Sie richten ihre Arbeit an einem Weltbild aus, das sich als Stimme der Armen, der Unterdrückten und der Entrechteten versteht. Walter Gehling erläuterte: „Nur durch ein konsequentes Handeln, das sich an diesem Weltbild orientiert, können sich Gerechtigkeit und Frieden für alle Menschen entwickeln.“
Bürgermeister Tenostendarp und Beigeordneter Kemper zeigten sich beeindruckt und erfreut darüber, dass diese Dokumentation nun vorliegt und damit auch der Öffentlichkeit zugänglich wird.
„Natürlich ging und geht die Eine-Welt-Arbeit in Vreden nach 2017 weiter“, ergänzt Monika van Beek. „In absehbarer Zeit wird dann ein zweiter Archiv-Band über die regelmäßigen weiteren Aktivitäten informieren.“
Gutes Essen für alle 1.März 2023
KOCHEN UND DIE WELT VERÄNDERN
Wir alle lieben gutes Essen. Schmackhaft soll es sein, aber auch wertvoll und gesund für uns, die Umwelt und alle Menschen, die entlang der globalen Kette daran beteiligt sind. Aber immer wieder beschleicht uns ein mulmiges Gefühl. Berichte über Arbeiterinnen und Arbeiter, die in sklavenähnlichen Zwangsverhältnissen z.B. Bananen, Orangen und Ananas für einen Hungerlohn ernten, rütteln uns auf. Bilder von kilometerlangen Agrarwüsten ohne Vögel und Insekten, von abgeholzten Regenwäldern für Soja- und Palmölplantagen und von plastikverschmutzten, leer gefischten Meeren brennen sich ein. Die innere Stimme, etwas ändern zu wollen, wird lauter.
Aber wo anfangen? Sich für gutes Essen zu engagieren, sich einzumischen in die gesellschaftliche Debatte, auf Demos zu gehen und entsprechende Petitionen zu unterschreiben zum Klimaschutz oder zur Agrarwende sind mögliche und wichtige Schritte! Wir müssen aus dem Alltagstrott aufbrechen, die Komfortzone verlassen und das eigene Verhalten ändern.
Ein kleines Buch gibt zahlreiche Hintergrundinformationen zur globalisierten Landwirtschaft mit praktischen Tipps für einen grüneren Alltag. Es enthält darüber hinaus über 40 Rezepte von Bäuerinnen und Bauern aus Mittelamerika und Brasilien, die sich mit ihrem Handeln für eine bessere Welt einsetzen.
„Kochen und die Welt verändern“ ist zum Preis von 3,oo Euro erhältlich im Weltladen Vreden, Wüllener Straße 22.
Arbeitspause im Weltladen
Am 21. Januar galt es einmal wieder DANKE zu sagen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weltladens Vreden waren zu einer „Arbeitspause“ eingeladen. Zum reichhaltigen Frühstücksbüffet im Café Berkelruh fanden sich 37 ausschließlich im Ehrenamt Tätige zu einem Beisammensein und angeregter Unterhaltung ein.
Auch Mitarbeiterinnen des Eine-Welt-Kreises Alstätte waren der Einladung gefolgt. Sie sorgen dafür, dass Produkte des Vredener Weltladens auch in Alstätte verkauft werden können.
Ein besonderer Dank ging in diesem Jahr an zwei Mitarbeiterinnen, die sich vom Verkauf im Weltladen verabschiedeten: Elisabeth Nordiek gehört zu den ersten Aktiven und engagierte sich bald 40 Jahre im Fairen Handel hier in Vreden. Auch Marlies Dorka war mit viel Freude über zwei Jahrzehnte beim Verkauf in regelmäßigem Einsatz.
Haben auch Sie Lust auf Fair?
Ehrenamtliche Tätigkeiten im Weltladen sind eine konkrete und wirkungsvolle Möglichkeit, sich entwicklungspolitisch zu engagieren. Sprechen Sie uns gerne an - im Weltladen in der Wüllener Straße 22 zu den Öffnungszeiten oder unter 02564-883297
Weitere Infos vom Pater Beda Aktionskreis findet man unter: Neueste Einträge
Demetrius im Vredener Rathaus November 2022
Es ist eine Frage der Würde
Besuch hatte sich für den vergangenen Montag im Vredener Rathaus angesagt.
Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp empfing Vertreter des Eine-Welt-Kreises und des Weltladen Vreden, die ihrerseits besondere Gäste mitbrachten:
Demetrius Demetrio aus Brasilien, den Leiter eines der langjährigen Partnerprojekte des Eine-Welt-Kreises, und Udo Lohoff, Geschäftsführer des Aktionskreises Pater Beda.
„Ich bin etwas wert!“- Kindern und Jugendlichen diese Erfahrung zu vermitteln, ist eines der Ziele, die Demetrius antreiben bei seinem nun schon 40-jährigen Einsatz für die jungen Menschen in Recife im Nordosten Brasiliens.
Im Alter von 15 Jahren entwickelte er ein Bewusstsein für die extremen Gegensätze und Ungerechtigkeiten zwischen Arm und Reich in seinem Land und gleichzeitig wuchs in ihm der Traum, etwas zu ändern. Mit 18 Jahren, während seines Studiums, nahm er den Kampf auf und begann, in einer alten Garage Suppe zu kochen für die Kinder und Jugendlichen, deren Zuhause die Straßen der Favelas sind. Sie alle hatten bereits schlimme Gewalt- und Drogenerfahrungen gemacht und durften nun zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren, dass ein Mensch sich für sie interessiert und jedem einzelnen von ihnen Wertschätzung entgegenbringt.
Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte er mit viel Kreativität und Durchhaltevermögen sein Projekt immer weiter und nannte es „Gemeinschaft der Kleinen Propheten“.
Selbstlos und mutig richtete er sich während all der Jahre mit seiner Arbeit gegen die herrschende Gesellschaftsstruktur – auch als nicht nur „seine Kinder“, wie er sie nennt, sondern auch er selber auf der offiziellen Liste der Todesschwadronen stand.
Inzwischen nehmen neben den Straßenkindern auch Kinder aus verarmten Familien an den Projekten der Kleinen Propheten teil. Würde zu erfahren, dadurch Selbstbewusstsein zu erlangen, Erfahrung von Gemeinschaft und Solidarität, Verantwortung übernehmen… sind dabei wesentliche Ziele von Demetrius und seinen MitarbeiterInnen.
„Bildung ist der einzige Weg, um aus den alten Strukturen zu entkommen!“, diese Beobachtung konnte auch Demetrius in all den vielen Jahren machen. So gibt es auch Unterricht in verschiedenen Fächern und sogar eine berufliche Ausbildung für interessierte Jugendliche im Haus der Kleinen Propheten.
„Ich kann ihnen helfen, Würde zu erfahren und an ihre Träume zu glauben! Das ist ein Geschenk für mich und hilft mir weiterzumachen auf meinem Weg!“, so Demetrius mit strahlenden Augen.
Einen bleibenden Eindruck bei den Anwesenden hinterließen die Ausführungen des charismatischen Kämpfers und die zwei Filme über die Entwicklung seines Projektes. Durch die ergänzenden Informationen von Udo Lohoff mit seinem detaillierten Wissen über die brasilianischen Verhältnisse und mit seinen Erfahrungen aus der mehr als 30-jährigen Zusammenarbeit mit Demetrius gewannen die Zuhörer ein noch tieferes Verständnis für die Bedeutung seines Engagements.
Auch Bürgermeister Tom Tenostendarp äußerte sich tief beeindruckt über das große Engagement des Gastes, das über die Fürsorge für die Kinder und Jugendlichen hinaus eine besondere politische Einflussnahme auf die Gesellschaft Brasiliens beinhalte. Sein Dank ging auch an Weltladen und Eine-Welt-Kreis und an alle, die sich in Vreden für die Entwicklung einer gerechteren Welt einsetzen.
Mit einer kleinen Stadtführung ging es für die Gäste weiter zum Weltladen, über dessen besonderes und umfangreiches Sortiment der Weltladen-Kenner Udo Lohoff sich zum wiederholten Male sehr positiv äußerte.
Auszüge aus der Brasilieninfo desPater Beda Aktionskreises
November 2022
Mitgliederversammlung 30.September 2022
Mitgliederversammlungen von Weltladen Vreden e.V. und Eine-Welt-Kreis Vreden e.V.
Zu den Jahresmitgliederversammlungen wurden am 30.September 2022 im Evangelischen Gemeindehaus die Mitglieder der beiden Vereine von ihren jeweiligen Vorsitzenden begrüßt – Ulrich Kipp (Weltladen Vreden) und Monika van Beek (Eine-Welt-Kreis Vreden).
Nach dem Rückblick auf das vergangene Jahr und dem Ausblick auf die kommenden Monate erläuterten Isolde Nengelken (EWK) und Werner Wissing (Weltladen) die Kassenberichte.
Bei den anschließenden Vorstandswahlen wurden für den Weltladen e.V alle bisherigen Vorstandsmitglieder in ihrem Amt bestätigt. Im Eine-Welt-Kreis e.V. stellte sich Isolde Nengelken nicht zur Wiederwahl für die Kassenführung. Sie führte dieses Amt seit 18 Jahren. Monika van Beek dankte ihr für ihren langjährigen intensiven Einsatz. I. Nengelken wird als zusätzliche Beisitzerin weiterhin dem Vorstand des Eine-Welt-Kreises angehören. Die Anwesenden wählten Marlene Uhlenbrock zur neuen Kassenführerin.
Das Foto aller Anwesenden entstand in der Pause zwischen den beiden Sitzungen.
Monika van Beek dankt Isolde Nengelken für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit.
Ende September 2022
Einladung zur kleinen FAIRE WELT – Reise
Aus Anlass der bundesweiten Fairen Woche laden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Weltladens ganz herzlich zu einer kleinen „Weltreise“ in den Vredener Weltladen ein:
Einfach – ohne etwas kaufen zu müssen – gemütlich schauen und entdecken!
Von Indien über die Philippinen nach Afrika und Südamerika werden die Besucher entführt beim Entdecken unterschiedlichster Produkte. Auf vielen Verpackungen lernt man außerdem die ProduzentInnen kennen – Bauern und HandwerkerInnen.
Das beste: Alles ist fair gehandelt!
Also – einfach mal reinkommen und sich überraschen lassen – das Jahr hindurch an sechs Tagen der Woche.
Übrigens: Das gesamte Team des Weltladens arbeitet ehrenamtlich und freut sich über Unterstützung. Vielleicht haben Sie ja Lust mitzumachen?
September 2022
Projekt für Fairness: Reisanbau am Fuße des Himalaya
Bhardwaj sieht zufrieden auf sein Land. Viel ist es nicht, gerade mal einen Hektar baut der 58-Jährige an in Indien am Fuße des Himalaya, aber es reicht, um sich und seine Frau, seine drei Kinder und seine alte Mutter zu ernähren.
Das war nicht immer so. Erst seit zwei Jahren verkauft der Kleinbauer seine Ernte über die Organisation Navdanya an den Fairen Handel. Und seither hat sich viel für ihn verändert.
„Zum einen bekomme ich jetzt zehn Prozent mehr für meinen Reis als früher. Und das ist bei Weitem nicht das Einzige. Noch viel wichtiger ist, dass mir die Leute von Navdanya gezeigt haben, wie ich einen Kompost anlege und natürliche Mittel gegen Pilzbefall und Schädlinge selber herstellen kann. Und ich habe gelernt, verschiedene Pfanzen auf einem Feld anzubauen, so dass die Erde nicht einseitig ausgelaugt wird.“
Seitdem Bhardwaj seinen Reis organisch anbaut, sind seine laufenden Kosten erheblich gesunken. Zum einen spart er Geld, weil er keine chemischen Düngemittel und Schädlingsgifte mehr teuer einkaufen muss, zum anderen fallen auch die Ausgaben für den Arzt weg. Denn seitdem der Kleinbauer organischen Landbau betreibt, muss er nicht mehr ständig wegen Hautkrankheiten, Bluthochdruck und Atembeschwerden zum Arzt.
Die Organisation Navdanya wurde von der alternativen Nobelpreisträgerin Vandana Shiva gegründet, die seit vielen Jahren einen erbitterten Kampf gegen die Patentierung von Saatgut und um die Artenvielfalt führt.
„Das Geld, das im Fairen Handel verdient wird, ist die wichtigste Geldquelle für unsere Organisation. „Damit können wir die Kurse für die Bauern finanzieren und ihnen Starthilfen geben, wenn sie Werkzeug oder Wasserpumpen anschaffen müssen. Wer bei der GEPA Reis kauft, leistet einen direkten Beitrag zum Kampf gegen die multinationalen Konzerne, die versuchen, uns von ihrem hochgezüchteten und gentechnisch veränderten Saatgut abhängig zu machen“, erklärt Dr. Vinod Bhatt, Stellvertreter von Vandana Shiva.
Der Reis gehört zum Sortiment des Weltladen Vreden.
August 2022
Rückmeldungen und Dankesworte von den drei im Jahr 2021 unterstützten Partnerprojekten in Brasilien
Die überwiesenen Spenden waren auch zu einem wichtigen Teil durch die Erlöse ermöglicht , die von den Mitarbeitern im Weltladen erwirtschaftet wurden!
Liebe Freunde der Eine-Welt-Arbeit in Vreden!
Ich bin Ronaldo Cavalcante, Verwaltungsleiter des Kinderdorfes, der Associação Cidade da Criança. Im Namen der unterstützten Personen und der Gemeinde Simões Filho möchten wir dem Eine-Welt-Kreis Vreden e.V. für die Spende im Jahr 2021 danken, die uns bei der Fortführung unserer Aktionen für die Kinder und Jugendlichen unserer Gemeinde, die unter der sozialen Ungleichheit des Landes, verschärft durch die Covid-19-Pandemie, leiden, sehr geholfen haben.
Wir teilen mit, dass nach dem Tod unserer Freundin und Präsidentin Ivonita Alves, die das Kinderdorf all die Jahre mit großem Eifer, Hingabe und Ernsthaftigkeit geleitet hat, heute Schwester Rosangela Silva die Leitung der Einrichtung übernommen hat.
Dankbarkeit für all die Jahre, in denen Sie weiterhin zur Entwicklung unserer sozialen Arbeit beitragen. Es folgt im Anhang der Bericht über unsere Aktivitäten im Jahr 2021.
Mit freundlichen Grüßen
Ronaldo
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Eine-Welt-Kreis Vreden e.V.
Frau Monika van Beek (Vorsitzende)
Lieber Freund Walter Gehling (stellvertretender Vorsitzender)
Ich bedanke mich hiermit für die im Jahr 2021 zugesandte Hilfe in Höhe von 2.200 Euro.
In den letzten Jahren mit der Pandemie und der schrecklichen Bolsonaro-Regierung war es nicht einfach, in Brasilien zu arbeiten.
Die Hoffnung auf eine bessere Welt ist nach wie vor unser Antrieb für Kinder und Jugendliche in extremer Armut.
Umarmung an alle
Demetrius Demetrio Gemeinschaft der Kleinen Propheten
" Se alguém lhe fechar a porta, não gaste energia com o confronto, procure as janelas.Lembre-se da sabedoria da água: a água nunca discute com seus obstáculos, mas os contorna"
Übersetzung des Satzes von Demetrius:
"Wenn dir jemand die Tür vor der Nase zuschlägt, verschwende keine Energie auf Konfrontation, sondern suche die Fenster.
Erinnere dich an die Weisheit des Wassers: Das Wasser streitet nie mit seinen Hindernissen, sondern umgeht sie.“
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Liebe Freunde Walter, Pauline, Monika und alle unsere Unterstützer für die „Turma do Flau“,
wir möchten Ihnen allen für Ihr Engagement und Ihren Einsatz für die „Turma do Flau“ danken. Wir möchten uns für die großartige Spende von 2.200,00 Euro bedanken, die Sie uns für die Arbeit des Flaus im Laufe des Jahres 2021 geschickt habt. Der Unterschied, den diese Zusammenarbeit bewirkt hat, ist für uns alle von großer Bedeutung, insbesondere für die Kinder und ihre Familien, die immer noch unter der traurigen Pandemie des Coronavirus leiden. In der schwierigsten Zeit der Pandemie haben wir Lebensmittel, Hygiene- und Reinigungsmittel sowie Masken für alle Familien sicherstellen und verteilen können. Erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 konnten wir zu den persönlichen Aktivitäten mit den Kindern zurückkehren. Aber wir wissen, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist und überall auf der Welt Opfer fordert. Die Familien von der Turma do Flau und der Flau insgesamt leiden noch immer unter den Folgen der COVID. Aber dank der Freunde und Geschwister wie Ihr es seid überwinden wir das und blicken stets in die Zukunft, ohne Angst, glücklich zu sein. Wie unser Schutzpatron Pater Beda zu sagen pflegte: "Lasst uns vorwärts gehen, ohne Angst vor der Zukunft zu haben. Eine geschwisterliche und zärtliche Umarmung für jeden von Euch.
Mit Zuneigung und Dankbarkeit
Aurieta und alle von der Turma do Flau
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Auszüge aus der neuesten Brasilien-Info vom Aktionkreis Pater Beda 8/2022
Im Weltladen noch mit Ivonita
7. Oktober 2021
25 Jahre und mehr für die Eine Welt
Zwei Vredener Vereine blickten am vergangenen Donnerstag auf 25 Jahre gemeinsame Arbeit zurück. Zu der Jubiläumsfeier im kult begrüßten der Vorsitzende des Weltladen e.V. Vreden Ulrich Kipp und die Vorsitzende des Eine-Welt-Kreises Vreden e.V. Monika van Beek die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Weltladens, die Mitglieder des Eine-Welt-Kreises und weitere geladenen Gäste.
In einfühlsamer Weise gab das Gitarre-Flöten-Ensemble Andrea Küpers, Annette von der Assen, Gertraud Feller und Mechthild Orriens der Veranstaltung einen festlichen Rahmen.
Ulrich Kipp und Monika van Beek betonten: „Der Eine-Welt-Kreis und der Weltladen sind zwei eigenständige Vereine. Sie wurden 1996 gleichzeitig gegründet und verstehen sich als Einheit mit dem gemeinsamen Ziel: Mehr Gerechtigkeit und ein menschenwürdiges Leben auf einer gesunden Erde für alle Menschen weltweit.“
Ausführlich stellten sie die zwei Säulen der Eine-Welt-Arbeit dar - den Verkauf von fair gehandelten Waren (Weltladen) einerseits und die Informationsarbeit zu entwicklungspolitischen Fragen und zu Fragen und Problemen der Länder des globalen Südens (Eine-Welt-Kreis) andererseits.
Unter dem Titel „40 Jahre zivilgesellschaftliches Engagement in Vreden und andernorts“ erläuterte der Festredner des Abends, Ulrich Jost-Blome - ehemaliger Leiter der Abteilung Weltkirche im Bistum Münster - unter anderem die Entstehung der Eine-Welt-Initiativen in Westeuropa in den 80er Jahren. „Auch in Vreden setzten sich seit 1983 bereits Menschen ein gegen die Ungerechtigkeit zwischen globalem Süden und globalem Norden.
Eine Gruppe von Schülern verkaufte mit ihrem Lehrer Walter Gehling fair gehandelten Kaffee aus Guatemala und verteilte Infomaterial über die Arbeitsbedingungen der Kaffeebauern.“
Ulrich Jost-Blome zeigte den Zusammenhang der verschiedenen Facetten des zivilgesellschaftlichen Eine-Welt-Engagements auf. Dies kam schon früh zum Ausdruck in der Friedensbewegung, in den Forderungen nach einem Schuldenerlass für Länder des Südens, in der Verurteilung der Billionen verschlingenden Wettrüstung, sowie in der heutigen Klimabewegung. „Der Klimawandel verstärkt die globale Ungerechtigkeit, da die in Armut lebenden Menschen auf der südlichen Halbkugel die Hauptleidtragenden sind.“
Der Geschäftsführer des Pater Beda Kreises Udo Lohoff sagte mit Blick auf die vier Partnerprojekte der beiden Vredener Vereine in Brasilien und Simbabwe: „Es lohnt, sich zu engagieren. Nach so vielen Jahren kann man wirklich feststellen, dass die Hilfe kein sogenannter Tropfen auf den heißen Stein ist. Es ist eine lebendige Partnerschaft auf Augenhöhe entstanden. Das macht Hoffnung auf mehr.“
Anstelle eines Umtrunks erhielt jeder Gast als Stärkung für den Heimweg eine kleine Tafel fair gehandelter Schokolade aus dem Weltladen.
Zuvor aber lud Manfred Grotevent, Vorstandsmitglied im EWK, dazu ein, der stimmgewaltigen argentinischen Sängerin politischer Lieder Mercedes Sosa zuzuhören: „Solo le pido a Dios“ – „Ich bitte Gott nur darum, dass das Ungerechte mir nicht gleichgültig sein wird.“
Video vom Konzert Mercedes Sosa
8. September 2021
Mitgliederversammlungen von Weltladen Vreden e.V. und Eine-Welt-Kreis Vreden e.V.
Zu den Jahresmitgliederversammlungen wurden am 8.September 2021 im Kettlerhaus die Mitglieder der beiden Vereine von ihren jeweiligen Vorsitzenden begrüßt – Ulrich Kipp (Weltladen Vreden) und Monika van Beek (Eine-Welt-Kreis Vreden).
Neben dem Rückblick auf die coronabedingt veränderten Arbeitsbedingungen in den vergangenen anderthalb Jahren und dem Ausblick auf die kommenden Monate, fanden die Vorstandswahlen statt. Im Eine-Welt-Kreis e.V. wurden alle bisherigen Vorstandsmitglieder in ihrem Amt bestätigt. Im Weltladen e.V. stellte sich der 2.Vorsitzende Jürgen Zeiziger nicht zur Wiederwahl. Ulrich Kipp dankte ihm für seinen langjährigen intensiven Einsatz. Die Anwesenden wählten Gertrud Ikemann zur Nachfolgerin. Als zusätzliche Beisitzerin wurde Gisela Günther in den Vorstand des Weltladen-Vereins gewählt.
Die Kassenberichte erläuterten Isolde Nengelken (EWK) und Werner Wissing (Weltladen).
Das Foto aller Anwesenden entstand in der Pause zwischen den beiden Sitzungen.
13. August 2021
Hilferuf aus Brasilien von Demétrius
„…Ich habe mein Leben denen gewidmet, die ich am meisten liebe, nämlich den Kindern und Jugendlichen unseres Projekts. Ich bin im Laufe der Jahre durch mehrere, schwierige Situationen gegangen, wie Todesdrohungen, Mangel an Ressourcen, um das Projekt aufrechtzuerhalten, bis hin zu dem Punkt, dass ich auf Märkte gehen musste, um Gemüse vom Boden zu sammeln, um das zu haben, was ich als Essen anbieten konnte. Aber all diese Hindernisse im Laufe der Jahre durchlebt zu haben, ist kein Vergleich zu dem, was ich in diesem Moment in Recife erlebe…
Ich habe in meinem Leben noch nicht gehungert, aber ich weiß, wie grausam es für Menschen ist, die hungern. Sie verlieren ihre eigenen Werte und setzen sich entwürdigenden Situationen aus, die kein Mensch durchmachen sollte…
Ich bete täglich um Kreativität, Einfachheit, um dieses Projekt weiterhin zu einem Ankunfts- und Aufbruchspunkt für ein besseres Leben für alle zu machen… Wir müssen mehr in Saatgut investieren… Doch wir haben kein Geld mehr auf dem Bankkonto…
Ich entschuldige mich für meinen direkten Brief, aber leider habe ich keine andere Wahl, als auf eine Unterstützung zu zählen.
In Verbundenheit, eine große Umarmung, Dank und Gruß! Demétrius Demétrio“
Seit nun 25 Jahren unterstützen der Eine-Welt-Kreis Vreden und der Weltladen Vreden das Projekt der Kleinen Propheten und zwei weitere Partnerprojekte des Aktionskreises Pater Beda in Nord-Ost Brasilien. Noch vor anderthalb Jahren, wenige Wochen vor Ausbruch der Pandemie berichtete uns Demétrius (Gründer und Leiter der „Gemeinschaft der Kleinen Propheten“, Recife in Nordost-Brasilien) hier in Vreden von den Erfolgen und Fortschritten in seinem Projekt.
„So wie dieser Brief erreichen den Pater-Beda-Kreis immer mehr Anfragen und Bitten der langjährigen Partner. Damit hätten wir nicht gerechnet“, so der Geschäftsführer Udo Lohoff. „Aufgrund der Corona-Pandamie leiden Kinder und Jugendliche und ihre Familien zunehmend an Hunger!“
Der Eine-Welt-Kreis Vreden bittet dringend um Spenden für Lebensmittelpakete, aber auch zur Unterstützung von Familien, die einen alternativen Gemüsegarten anlegen wollen.
Konto: Aktionskreis Pater Beda - Darlehenskasse Münster IBAN: DE51 4006 0265 0022 4442 00
BIC: GENODEM1DKM - Stichwort: Hilferufe
Falls eine Spendenquittung gewünscht wird, bitte die eigene Anschrift bei der Überweisung eintragen!
9. Juni 2021
Kinderarbeit - ein Skandal!
Kinderarbeit in der Kakaoproduktion
Mehr als 40 Länder auf der ganzen Welt bauen Kakao an. Der größte Teil der globalen Kakaoproduktion (70%) findet heute in Westafrika statt. Dort sind die Elfenbeinküste und Ghana Hauptanbauländer. Nur 15 Prozent der weltweiten Kakaoernte stammt aus Mittel- und Südamerika, den Ursprungsregionen des Kakaos. Es sind vor allem Kleinbauern, die den größten Teil der Welternte erzeugen. Sie sind sehr vom Kakaoanbau abhängig, da dieser für sie oft die einzige Einkommensquelle ist.
Die stark schwankenden und im Vergleich zu den 1980er-Jahren sehr niedrigen Preise machen es ihnen schwer, vom Kakaoanbau zu leben. Ihr Einkommen beträgt teils nur ein Drittel eines existenzsichernden Lohnes.
Ein wesentlicher Grund für die Senkung des Weltmarktpreises liegt in dem enormen Einfluss großer Konzerne. Dadurch hat Kinderarbeit in den westafrikanischen Kakaoanbaugebieten sehr zugenommen. Die Bauern sind schlicht nicht in der Lage, erwachsene Arbeitskräfte zu bezahlen.
1,5 Millionen Kinder arbeiten in den westafrikanischen Kakaoanbaugebieten. Viele Kinder sind von Zwangsarbeit, Kinderhandel und -sklaverei betroffen. Oft werden sie aus den Nachbarländern Mali und Burkina Faso verschleppt und arbeiten jahrelang ohne Lohn.
Die Aufgaben der Kinder auf einer Kakaoplantage sind vielfältig: Sie helfen bei der Ernte der Kakaofrüchte, beim Öffnen der Früchte, der Trocknung sowie der Verpackung und Verladung der Kakaobohnen. Weitere Arbeiten sind: die Pflege der Bäume, das Unkrautjäten und das Ausbringen von Dünge- und Spritzmitteln. Die Kinder sind immer dem Risiko ausgesetzt, sich Verletzungen während der Arbeit zuzuziehen durch den Gebrauch von Macheten oder durch das Tragen schwerer Lasten, wie etwa 60 - 70 kg schwere Kakaosäcke. Fehlende Schutzmaßnahmen bei dem Gebrauch von Pestiziden führen zu gesundheitlichen Problemen.
Neben den körperlichen Beeinträchtigungen hinterlässt die harte, ausbeuterische Arbeit auch schwere psychische Störungen. Kinder, die auf Kakaoplantagen arbeiten, haben teilweise jahrelang keinen Kontakt zu ihren Familien und werden oft beschimpft, gedemütigt oder geschlagen. Der Zugang zu Bildung ist häufig schwierig, auch wenn sich hier in den letzten Jahren Verbesserungen ergeben haben. Somit ist es für die Kinder sehr schwer dem Teufelskreis der Kinderarbeit zu entkommen.
Wir können beim Kauf von Kakao und Schokoladenprodukten kritisch sein:
Weltläden bieten ausschließlich Waren an, deren Preise die Existenz der Erzeuger und ihrer Familien sichern - das trifft auch für Kakao und Schokolade zu. Kinderarbeit ist hier verlässlich ausgeschlossen! Überwiegend stammen diese Produkte zudem aus ökologischer Landwirtschaft. Außerdem bieten Supermärkte und Discounter Fairtrade zertifizierte Produkte an.
Kinderarbeit - ein Skandal ! Kinderarbeit in der Teppichindustrie
14. April 2021
8. April 2021
Erfolgreiche Spendenaktion „Mit einer Spende zweimal helfen“!
Vor wenigen Wochen hat der Eine-Welt-Kreis Vreden e.V. im Vredener Anzeiger erneut über die Situation der Menschen in den Partnerprojekten in Brasilien berichtet, aber auch über eine Initiative, die es ermöglicht, mit einer Spende gleich zweimal zu helfen.
Gleichzeitig wurde um finanzielle Unterstützung gebeten.
Dieser Bitte sind wieder viele Vredener mit Ihrer Spende gefolgt. Es ist eine Summe von 1750€ eingegangen.
Dafür möchte sich der Eine-Welt-Kreis an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.
Nachdem im Juni bereits eine größere Summe an den Aktionskreis Pater Beda, der eine sichere Übergabe der Spendengelder gewährleistet, überwiesen werden konnte, konnten wir nun noch einmal Geld überweisen und so die Aktion „Mit einer Spende zweimal helfen!“ unterstützen.
Die Verzweiflung vieler Menschen in Brasilin ist groß, vor allem auch hinsichtlich der Beschaffung der nächsten Malzeit.
Die Kleinbauern in Brasilien sind ebenfalls in starke Bedrängnis geraten.
Sie sind es, die hauptsächlich die brasilianische Bevölkerung mit Reis, Bohnen, Gemüse und Obst versorgen.
Aufgrund der Schließung der sonst üblichen Wochenmärkte und der Transportschwierigkeiten jedoch sind immer mehr Kleinbauern auf ihrer Ernte sitzen geblieben und haben so ihr Einkommen verloren.
Gleichzeitig breitet sich der Hunger in den Städten weiter aus.
Ziel der Aktion „Mit einer Spende zweimal helfen!“ ist es, dass die Kleinbauern Brasiliens nicht auf ihrer Ernte sitzen bleiben und benachteiligte Familien mit Reis, Bohnen, Gemüse und Obst versorgt werden können, indem die Ernten von kleinbäuerlichen Familien aufgekauft und an diese Familien verteilt werden.
In einem YouTube-Video kommt eine Betroffene selbst zu Wort, schildert ihre Situation und die Situation vieler Familien in Brasilien und bedankt sich auch für die Hilfe „aus der Weite“.
April 2021
Den Teufelskreis durchbrechen --
Internationales Jahr zur Abschaffung von Kinderarbeit
Foto: Caritas International
Sie schuften auf Plantagen und Müllkippen, in Bergwerken, Steinbrüchen oder Textilfabriken. Andere Kinder –vor allem Mädchen- arbeiten als Haushaltsangestellte hinter verschlossenen Türen. Dabei zählen Kinderprostitution und Rekrutierung von Kindersoldaten zu den schlimmsten Formen der Kinderarbeit.
Weltweit arbeiteten im vergangenen Jahr mehr als 150 Millionen Kinder - etwa die Hälfte von ihnen unter ausbeuterischen, sklavenartigen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen.
20 Jahre lang war die Anzahl der so lebenden Kinder stetig bis zu diesen Werten zurückgegangen. Covid-19 hat nun leider bewirkt, dass wieder dramatisch mehr Kinder arbeiten müssen.
Ein hoher Anteil der weltweiten Kinderarbeit wird in globalen Wertschöpfungsketten geleistet, vor allem in Anbau und Ernte von Kaffee, Kakao, Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak. Zahlreiche Güter, die hierzulande konsumiert werden, werden mit ausbeuterischer Kinderarbeit hergestellt, so u.a. Kosmetik, Textilien, Goldschmuck Handys, Grab- und Pflastersteine. Viele unserer Kinder spielen mit Spielwaren, in denen Kinderarbeit steckt. Auch zur Gewinnung von Rohstoffen, die sich zum Beispiel in Handys oder Autos finden, werden viele Kinder eingesetzt.
Es gibt viele Gründe, die ausbeuterische Kinderarbeit zur Folge haben.
Foto: Kindernothilfe
Eine wesentliche Ursache ist materielle Armut.
Weil sie zum Überleben ihrer Familien beitragen müssen, haben arbeitende Kinder gar keine oder nicht genug Zeit für den Schulbesuch, oder sie sind von der zuvor erbrachten schweren Arbeit so erschöpft, dass sie dem Unterricht nicht folgen können. Schätzungsweise ein Drittel der arbeitenden Kinder geht gar nicht zur Schule.
ARMUT IST EINE URSACHE FÜR KINDERARBEIT. KINDERARBEIT IST ALLERDINGS AUCH EINE URSACHE FÜR ARMUT.
Wer keine oder eine nur mangelhafte Schulbildung erhält, kann kaum einen Beruf erlernen. Er/Sie wird weiterhin zu Bedingungen arbeiten müssen, die es ihm als Erwachsenen und ihr als Erwachsene nicht möglich machen, die eigene Familie zu ernähren. Also wird er/sie gezwungen sein, die eigenen Kinder zur Arbeit zu schicken. Armut ist eine Ursache für Kinderarbeit und Kinderarbeit ist somit auch eine Ursache für Armut.
Aus diesem TEUFELSKREIS gibt es meist kein Entrinnen.
Wer wirksam gegen die Ausbeutung von Kindern vorgehen will, muss dafür sorgen, die Situation der Familien zu bessern: Menschenwürdige Arbeitsbedingungen für die Eltern, die faire Löhne und Sicherheit (z.B. Krankenversicherung) beinhalten, tragen maßgeblich zur Überwindung von Kinderarbeit bei.
Nur wenn Kinder regelmäßig in die Schule gehen, haben sie die Chance, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen.
Foto: Caritas International
Für 2021 haben die Vereinten Nationen ein Internationales Jahr zur Beendigung von Kinderarbeit ausgerufen. Es ist zu hoffen, dass der Skandal der Kinderarbeit noch mehr in unser aller Bewusstsein rückt und sich auch in unserem Kaufverhalten niederschlägt und dass die Bekämpfung der Kinderarbeit national und international von vielen Akteuren mit Entschlossenheit vorangebracht wird! Ein wirksames Lieferkettengesetz auf deutscher und europäischer Ebene wäre ein wichtiger Schritt.
Der Eine-Welt-Kreis Vreden wird in den nächsten Ausgaben des Vredener Anzeigers über die verschiedenen Arten von ausbeuterischer Kinderarbeit berichten.
18. November 2020
Fair muss fair bleiben - „ein bisschen fair“ gibt es nicht!
Die Handelspraxis großer Importeure setzt die Glaubwürdigkeit des Fairen Handels aufs Spiel.
So sind z.B. seit einiger Zeit die Kleinbauern in den Kaffeegenossenschaften zunehmend in ihrer Existenz bedroht.
Große Kaffee-Importeure setzen die Kleinbauerngenossenschaften massiv unter Druck.
Sie kaufen beispielsweise einen Container Bio-Arabica zu Fairtrade-Kriterien nur dann,
wenn die Genossenschaft bereit ist, einen zweiten Container sogar unter Weltmarktpreis zu verkaufen.
Solche sogenannten „Koppelgeschäfte“ sind nicht fair, denn viele Genossenschaften produzieren ausschließlich hochwertigen,
meist Fairtrade-zertifizierten Biokaffee.
Das bedeutet also: Kaffeeproduzenten und -produzentinnen erhalten niedrigere Durchschnittspreise
für Kaffee von hoher Qualität. Dieser Kaffee geht dann an Discounter und Supermärkte.
Der ehrliche Kaffeepreis jedoch, den die Fairhandelsimporteure wie GEPA, El Puente, dwp ausgehandelt haben,
bleibt nach wie vor bestehen und sichert somit die Existenz der Kleinbauern.
Verbraucher und Verbraucherinnen sollten „Greenwashing“ eine Absage erteilen - „ein bisschen fair“ gibt es nicht!
Im Weltladen finden Sie mit Sicherheit nur fairen Kaffee, der seinen Namen auch verdient!
21.November 2020
Woche der Goldhandys voller Erfolg!
Die Aktion „Handys spenden – Gutes tun“ war ein voller Erfolg.
Viele Menschen gaben ihre ausgedienten Handys und Smartphones im Weltladen Vreden ab. Herzlichen Dank allen, die an der Aktion teilgenommen haben, aber auch denen, die schon vorher ihr Handy zum Weltladen brachten und damit ihr Gerät sicher entsorgen und Gutes tun.
Nachdem wir im September bereits 145 Geräte in Aachen abgeben konnten, sind es jetzt erneut 133. Ein schöner Erfolg!
Die in der Zeit vom 07. bis 15. November abgegebenen Handys werden nun – wie auch alle anderen - zu Missio nach Aachen geschickt und nehmen an einem Gewinnspiel teil.
Auch weiterhin können Handys im Weltladen abgegeben werden und dienen so einem guten Zweck.
Oktober 2020
Tatenda – Danke schön!
Tatenda heißt in der simbabwischen Sprache Shona „Danke.“
„Tatenda“, sagen Kerstin und Reinhold Hemker, die mit der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft und dem evangelischen Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken die Ausstellung „Zvirimudombo – Es steckt etwas im Stein“ nach Vreden geholt hatten. Über 50 Skulpturen von führenden simbabwischen Bildhauern und ebenso viele Gemälde waren für 4 Wochen im Vredener kult. Zahlreiche Exponate fanden neue Besitzer, so dass insgesamt 4230 € Reinerlös zusammenkamen.
„Damit kann der Ausbau des naturwissenschaftlichen Lernzentrums im Dorf Burure an der Martin Luther Sekundarschule abgeschlossen werden. Sobald der Lockdown gelockert wird, kann eine erste Gruppe von Jugendlichen an einem Imker-Workshop teilnehmen“, freut sich Pfarrerin em Kerstin Hemker, die seit 5 Jahren dieses Schulprojekt begleitet.
„Aber nicht nur die Verkäufe sind wichtig“, ergänzt Dr. Reinhold Hemker, Präsident der Deutsch-Simbabwischen Gesellschaft. „Dank des engagierten Vorstands des Eine Welt Kreises Vreden, der auch die Ausstellung initiiert hatte, hat es weitere Vernetzungen und gute inhaltliche Gespräche während der Ausstellungszeit gegeben. Toll war auch die Kooperation mit dem kult und allen Mitarbeitern. Tatenda ti na – Danke euch sehr.“
Kerstin und Reinhold Hemker
September 2020
Ursula Schulte: Fairer Handel muss zum Standard werden SPD-Bundestagsabgeordnete besucht Vredener Weltladen im Rahmen der „Fairen Woche“
Anlässlich der unter anderem vom Weltladen-Dachverband veranstalteten „Fairen Woche 2020“ tauschte sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Ursula Schulte mit Vertretern des Vredener Weltladens und des Eine-Welt-Kreises Vreden e.V. über fairen Handel aus. Begleitet wurde sie dabei von Ratsmitglied Alfons Effing.
„Wer Lebensmittel oder andere Dinge kauft, trägt eine Mitverantwortung für die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen, die diese Produkte herstellen. Darum hat mir der von den Weltläden praktizierte Fair-Trade-Gedanke immer schon gefallen“, so Ursula Schulte. „Ich bin froh über die tolle Arbeit des hiesigen Ladens, darüber, dass sich in Vreden bereits seit über 35 Jahren Menschen für einen gerechten Handel einsetzen und dass Vreden bereits seit 2010 offiziell Fair-Trade-Stadt ist.“
Fairer Handel dürfe jedoch keine Nische bleiben, sondern müsse zum Standard werden. Das könne man nicht allein den Verbrauchern aufbürden, in der Pflicht sei vielmehr die Wirtschaft. „Deshalb setze ich mich auf Bundesebene für ein wirksames Lieferkettengesetz und eine mutige Umsetzung der EU-Richtlinie über unlautere Handelspraktiken ein“, so Ursula Schulte.
Ulrich Kipp und Jürgen Zeiziger vom Weltladen-Team sowie Monika van Beek (Eine-Welt-Kreis) erläuterten am Beispiel Kaffee, wie sich faire Preise vor Ort auswirken. Höhere Einkommen würden von den Kaffeebauern vor allem in die Bildung ihrer Kinder investiert. Dumpingpreise hingegen ermöglichten kein würdevolles Leben für die Produzenten und ihre Familien. Beim Einkauf solle man daher die Situation in den Anbaugebieten immer mitdenken.