Die Geschichte der Partnerschaften
Seit Beginn der „Indio-Kaffee-Aktion“ der St. Georg-Schülerinnen und –schüler 1983 bestand regelmäßiger Kontakt zu Pater Beda und zum „Aktionskreis Pater Beda“ in Bardel. Er setzt sich schwerpunktmäßig für Menschen in Brasilien ein, denen durch ihre schlimmen Lebensumstände die Menschenwürde versagt blieb und bleibt. Mit jeder der teilnehmenden Klassen dieser Kontakte fand im Kloster Bardel zwischen 1983 und 1995 regelmäßig ein „Eine-Welt-Tag“ statt. Dabei wurden den Schülerinnen und Schülern die Hintergründe der Arbeit des „Aktionskreis Pater Beda“ vermittelt.
Daraus entstand für uns der Wunsch, die Bedingungen vor Ort selbst einmal kennen zu lernen, die zu der Zeit in den Projekten herrschten, die vom Aktionskreis Pater Beda unterstützt und betreut wurden. So kam es zu unserer (Pauline und Walter Gehling) ersten Reise zum Jahreswechsel 1997/1998 nach Brasilien. Daraus folgte eine zweite Reise Ende 2000 dorthin.
Hier wurde uns ermöglicht, von Obidos am Amazonas im Norden des Landes bis Nova-Iguacu im Süden Brasiliens neun Projekte kennen zu lernen, die der Aktionskreis dort unterstützt. Was uns zunächst bei diesem Aufenthalt allgemein beeindruckte war das makabere soziale Ungleichgewicht, unter dem die Menschen in diesem reichen Land leben. Im Nordosten, im Armenhaus Brasiliens, sind die Menschen häufig von Armut und Hunger betroffen. In den Großstädten konnten wir das Elend der Menschen beobachten, die auf Grund von Vertreibungen durch Großgrundbesitzer vom Land auf dem sie lebten, sich in primitiv selbstgebauten Hütten am Rande der Stadt niederließen und der verschlingenden Macht der Millionenstädte ausgeliefert waren.
Beeindruckt haben uns die Menschen, die dort in Verantwortung für andere aktiv sind und durch unermessliche Arbeit in kreativer Weise den vielfach verzweifelten Menschen mit ihren Angeboten Alternativen aufzeigen und ihnen Hoffnung geben. Für uns waren es Frauen und Männer, die nach christlichem Leitbild und mit finanzieller Unterstützung durch andere vor allem für Kinder und Jugendliche durch Schulbildung, Alphabetisierung und kulturelle Aktivitäten die Basis für eine berufliche Ausbildung geben und ihnen so die Perspektive für eine aussichtsreiche Zukunft bieten.
Zurückgekehrt nach Deutschland berichteten wir im Vorstand des Eine-Welt-Kreises und Weltladens von unseren Begegnungen dort und schlugen vor, eine Partnerschaft zu einigen der Projekte aufzubauen. Drei Partnerschaften zu Projekten bestehen nun ununterbrochen, seitdem der Weltladen existiert. Durch regelmäßige Kontakte untereinander – u.a. zu Weihnachten – durch Berichte außergewöhnliche Vorkommnisse vor Ort (z.B. 2014 Demonstrationen gegen den finanziellen Aufwand für die Fußball-Weltmeisterschaft oder nach Angriffen oder Mordanschlägen auf Straßenkinder), durch regelmäßige jährliche Tätigkeitsberichte und Bilanzveröffentlichungen sind wir seit dieser Zeit eng miteinander verbunden.