Demetrius Demetrio zu Gast im „Eine-Welt-Kreis Vreden“ und im Weltladen
Auf Einladung vom „Eine-Welt-Kreis Vreden“ besuchte am Dienstag, dem 5. September, Demetrius Demetrio, der Leiter des Straßenkinderprojekts „Communidade dos Pequenos Profetas“
(„Gemeinschaft der kleinen Propheten“) Vreden.
Am Vormittag stellte er seine Arbeit in der brasilianischen Millionenstadt Recife den Schülern des Gymnasiums (10. und 11.
Jahrgang) und der Sekundarschule (8. Klasse) vor. Am Abend konnten ihn die Zuhörer im evangelischen Gemeindezentrum erleben.
Zunächst begrüßte der Vorsitzende vom „Eine-Welt-Kreis“ Walter Gehling die Anwesenden. Er ist seit vielen Jahren mit Demetrius befreundet und kennt das Projekt der Straßenkinder in Recife durch mehrere Besuche dort.
Anschließend sprach Udo Lohoff,Geschäftsführer des Pater-Beda- Kreises, über die großen wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Riesenlandes, vor allem die schlimme Korruption in der Politik, der Justiz und der Wirtschaft.
Beim Besuch im Weltladen
Die von den ehrenamtlichen Mitarbeitern im Laden erwirtschafteten Erlöse sind die Grundlage für finanzielle Unterstützung der Projekte
Demetrius, begleitet von der Sozialarbeiterin Lucelia de Melo und der Praktikantin Isabell, berichtete dann von seinem Projekt und seinen persönlichen Erfahrungen, veranschaulicht durch Fotos und kleine Videos.
Schon als Student im Jahre 1982 war ihm die Fürsorge der ausgestoßenen und rechtlosen Kinder und Jugendlichen ein großes Anliegen. Er suchte diese in den Straßen der Favelas auf, versorgte ihre Wunden und holte sie in ein dafür eingerichtetes Haus, wo sie neben den Mahlzeiten kindgerechte Freizeitaktivitäten mit Musik, Tanz und Theater erleben konnten.
Alle Kinder und Jugendlichen erfuhren so zum ersten Mal in ihrem Leben, dass sie eine menschliche Würde haben.
Der damalige Erzbischof von Recife, Dom Helder Camara, war in der Anfangszeit sein Mentor und Unterstützer.
Selbstlos, mutig und unverdrossen versucht Demetrius bis heute, die unhaltbaren Zustände und die Perspektivlosigkeit der jungen Menschen zu ändern. Ihr Leben ist akut gefährdet durch Hunger, Drogen und Gewalt. Er aber hat in all den Jahren trotz vieler Rückschläge weder das Kämpfen noch das Lachen verlernt – seine
Motivation ist der unerschütterliche Glaube an das einzelne Kind.
Mittlerweile hat sich Demetrius mit einigen anderen der 26 Projekte des Pater-Beda-Kreises innerhalb Brasiliens zu dem Netzwerk „Gutes Essen, sichere Einkünfte und grünes Leben“ zusammengeschlossen. Auf dem Dach seines Projekthauses werden mit großer Begeisterung und viel Erfolg Gemüse und Obst angebaut, das zum Verzehr innerhalb des Projektes dient; darüber hinaus können über 60 Familien mit frischen Nahrungsmitteln versorgt werden.
Das Projekt dieses Netzwerks wird vom BMZ ( Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ) unterstützt.
Udo Lohoff und Demetrius arbeiten seit 30 Jahren zusammen.
Die Arbeit von Demetrius richtet sich gegen die herrschende Gesellschaftsstruktur und wird von der Politik sehr kritisch gesehen. Aber sein Bekanntheitsgrad und die internationale Unterstützung – die UN bezeichnet seine Arbeit als Modellprojekt innerhalb Brasiliens - geben ihm Schutz in dem mafiösen Umfeld.
Wir hoffen, dass sich Demetrius noch lange in seinem Herzensprojekt der „kleinen Propheten“ engagieren kann. Die Zuneigung der Kinder und Jugendlichen und ihr freudiges Mitmachen sind für ihn Belohnung seiner Arbeit und geben ihm Zuversicht. „Meine große Aufgabe ist es, den Jugendlichen zu helfen, an ihre Träume zu glauben.“
Der „Eine-Welt-Kreis Vreden“ unterstützt das Projekt seit Jahren durch die Überschüsse aus dem Verkauf im Eine-Welt-Laden.