10. April 2021

Kinderarbeit - ein Skandal!

Kinderarbeit in Steinbrüchen

Weltweit arbeiten viele Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen. Sie pflücken Baumwolle, knüpfen Teppiche oder drehen Zigaretten; sie arbeiten im Kakaoanbau, in der Textilindustrie, im Straßenbau, in der Landwirtschaft und auch in Steinbrüchen.

Indien Foto Nagender Singh Chhikara MG 4090

Foto: terre des hommes Singh Chhikara

Zwei Drittel der Grabsteine und Einfassungen in Deutschland stammen aus Indien. Viele tausend  Kinder arbeiten in den Steinbrüchen vor Ort. Bereits im Jahr 2000 hat die International Labour Organisation (ILO) der Vereinten Nationen eine Konvention zur Bekämpfung dieser, einer der schlimmsten Formen von Kinderarbeit, angenommen. Kinderarbeit in der Natursteinindustrie ist ausbeuterisch, gesundheitsschädigend und lebensgefährlich. Ein Gutachten (2016) von Prof. Dr. Walter Eberlei der Hochschule Düsseldorf belegt, dass Kinder in Steinbrüchen in Indien, Vietnam und den Philippinen arbeiten müssen. Auch ihre Arbeit an Steinen in China kann nicht ausgeschlossen werden. All diese Länder gehören zu den Hauptlieferanten von Naturstein nach Deutschland.

Kinderarbeit Kindernothilfe Link 001

Indien besitzt die höchste Kinderarbeitsquote der Welt. Gesetzlich ist hier Kinderarbeit in Minen und Steinbrüchen verboten – doch die Realität sieht anders aus. Die durchschnittliche Arbeitszeit – auch für Kinder und Jugendliche – beträgt zehn bis zwölf Stunden. An Schulbesuch und Berufsausbildung ist dabei kaum zu denken. Weil die Kinder ohne Mundschutz arbeiten, leiden sie häufig unter chronischen Lungenerkrankungen, die der Staub verursacht. Verletzungsgefahr droht auch durch Abstürze, Steinschlag, splitternde Steine, den ungeschützten Einsatz von Schlagwerkzeugen und Unfälle bei den Sprengungen. Auch das Gehör der Kinder wird von dem ohrenbetäubenden Lärm in Mitleidenschaft gezogen. Wegen dieser Zustände liegt die Lebenserwartung der Betroffenen nur zwischen 35 und 38 Jahren.

Oft geraten ganze Familie in Schuldknechtschaft. Diese Schuldknechtschaft ist eine moderne Form der Sklaverei und besonders in Indien weit verbreitet. Die Schulden sind erblich, sie übertragen sich auf die nachfolgenden Generationen. Es ist ein Teufelskreis: Weil es die billigen kindlichen Arbeitskräfte gibt, sehen viele Arbeitgeber keinen Grund, Erwachsene zu höheren Löhnen einzustellen. Kinderarbeit behebt keinen Arbeitskräftemangel, sondern schafft Arbeitslosigkeit.

Gut, dass wir in NRW inzwischen eine strenge Zertifizierungspflicht haben,  die dafür sorgen soll, dass auf nordrhein-westfälischen Friedhöfen keine Grabsteine mehr aufgestellt werden, an denen Kinder gearbeitet haben. Die neue Zertifizierungspflicht gilt für Grabmäler und Grabeinfassungen aus Naturstein, die aus China, Indien, den Philippinen oder Vietnam importiert werden. Verstöße können demnach mit bis zu 3000 Euro Geldbuße geahndet werden. Für die Umsetzung sind die Friedhofsträger verantwortlich, also Kommunen und Religionsgemeinschaften.

 

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