Projekte für Fairness

                                            September 2022

Projekt für Fairness: Reisanbau am Fuße des Himalaya                 

Bhardwaj sieht zufrieden auf sein Land. Viel ist es nicht, gerade mal einen Hektar baut der 58-Jährige an in Indien am Fuße des Himalaya, aber es reicht, um sich und seine Frau, seine drei Kinder und seine alte Mutter zu ernähren.
Das war nicht immer so. Erst seit zwei Jahren verkauft der Kleinbauer seine Ernte über die Organisation Navdanya an den Fairen Handel. Und seither hat sich viel für ihn verändert.

 

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„Zum einen bekomme ich jetzt zehn Prozent mehr für meinen Reis als früher. Und das ist bei Weitem nicht das Einzige. Noch viel wichtiger ist, dass mir die Leute von Navdanya gezeigt haben, wie ich einen Kompost anlege und natürliche Mittel gegen Pilzbefall und Schädlinge selber herstellen kann. Und ich habe gelernt, verschiedene Pfanzen auf einem Feld anzubauen, so dass die Erde nicht einseitig ausgelaugt wird.“
Seitdem Bhardwaj seinen Reis organisch anbaut, sind seine laufenden Kosten erheblich gesunken. Zum einen spart er Geld, weil er keine chemischen Düngemittel und Schädlingsgifte mehr teuer einkaufen muss, zum anderen fallen auch die Ausgaben für den Arzt weg. Denn seitdem der Kleinbauer organischen Landbau betreibt, muss er nicht mehr ständig wegen Hautkrankheiten, Bluthochdruck und Atembeschwerden zum Arzt.
Die Organisation Navdanya wurde von der alternativen Nobelpreisträgerin Vandana Shiva gegründet, die seit vielen Jahren einen erbitterten Kampf gegen die Patentierung von Saatgut und um die Artenvielfalt führt.
„Das Geld, das im Fairen Handel verdient wird, ist die wichtigste Geldquelle für unsere Organisation. „Damit können wir die Kurse für die Bauern finanzieren und ihnen Starthilfen geben, wenn sie Werkzeug oder Wasserpumpen anschaffen müssen. Wer bei der GEPA Reis kauft, leistet einen direkten Beitrag zum Kampf gegen die multinationalen Konzerne, die versuchen, uns von ihrem hochgezüchteten und gentechnisch veränderten Saatgut abhängig zu machen“, erklärt Dr. Vinod Bhatt, Stellvertreter von Vandana Shiva.
Der Reis gehört zum Sortiment des Weltladen Vreden.

 

Projekt für Fairness

Palam bedeutet Brücke

 

Wer in Indien der untersten Kaste angehört und in einem entlegenen Dorf lebt, hat kaum eine Chance auf ein besseres Leben. Das Palam Rural Centre im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu bietet diesen Menschen seit 1978 eine Existenzgrundlage durch Seifenproduktion und Lederverarbeitung.

Das Palam Rural Centre durchbrach das uralte System der Schuldknechtschaft in Indien, indem es zu Beginn ihrer Arbeit die Schulden der Mitglieder zurückzahlte. Sie wurden früher als Landarbeiter je nach Saison eingestellt und mussten sich in der Zeit ohne Arbeit bei den Landbesitzern verschulden.

„Palam“ bedeutet in Tamil „Brücke“ – auch zu den Kunden in aller Welt. Doch das Palam Rural Centre ist mehr als ein Produktionsbetrieb. Es ist eine Dorfgemeinschaft auf acht Hektar Land, auf dem die Mitglieder Gemüse anbauen und in ihren Häusern sauberes Wasser und Strom zur Verfügung haben.

Die fairen Löhne im Palam Rural Centre werden jedes Jahr entsprechend der Inflationsrate im Land erhöht. Zudem gibt es eine Reihe von Sozialleistungen: Sie werden auch während der Dauer einer Krankheit bezahlt und betragen in diesem Fall 50 Prozent des Lohnes. Auch gibt es 14 Tage Urlaub pro Jahr. 

Ihre medizinische Versorgung und auch die ihrer Familien ist kostenlos. Seit 2005 führt der GEPA-Handelspartner zudem eine eigene gut ausgestattete Grundschule, die auch für Kinder aus der Region offen ist. Bildung ist der wesentliche Schlüssel zur Weiterentwicklung.

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Die Seifen, mit derem Kauf man die Familien des Palam Rural Centers unterstützt, werden im Weltladen angeboten.

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Der Frühling kann kommen!

-Projekt für Fairness-

Es wird Frühling! Zeit für unsere Lieblingspflanzen vor der Haustür oder auf der Fensterbank.

Handelsübliche Blumenerde enthält fast immer Torf, welcher der Erde ihre satte dunkle Farbe gibt. Torf wird in Torfmooren abgebaut und besteht aus halbverrotteten Pflanzenteilen, die sich im Laufe von tausenden Jahren im Moor angesammelt haben. Um den Torf abzubauen, werden die Moore trockengelegt und die zum Teil einige Meter dicken Torfschichten ausgebaggert. Dabei werden diese wertvollen und vielfältigen Biotope und ihre einzigartige Pflanzen- und Tierwelt in der Regel unwiederbringlich zerstört - für in Deutschland erhältliche Torferden geschieht dies meist im Baltikum und weiteren Gebieten Osteuropas. 

Eine faire und umweltfreundliche Alternative zu Torferde ist „Kokosfaserblumenerde“: Kokosfasern – gepresst in Kokoblöcke.

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Die Kokoblöcke werden in Sri Lanka von dem kleinen Betrieb Ceylon Garden Coir aus dem zarten Gewebe der Kokosfaserreste hergestellt, die bei der Verarbeitung der Faser zu Schnüren, Teppichen und Matten anfallen. Das Material wird gereinigt und in die rechteckige Form gepresst. 

Der Eine-Welt-Kreis Vreden e.V. informiert

Projekt für Fairness: Mangos für Kinderrechte

Die Philippinen stehen mit ihren 7000 tropischen Inseln, ihren ursprünglichen Naturschönheiten und den gastfreundlichen Bewohnern bei Besuchern aus aller Welt hoch im Kurs. Trotz fruchtbarer Böden, einem günstigen Klima und einer prosperierenden Wirtschaft lebt ein Großteil der Bevölkerung dennoch in absoluter Armut. 
Der Faire Handel mit Mangos hat sich in dieser Situation zu einem wirksamen Instrument gegen Armut und Landflucht entwickelt. 
Die PREDA-Stiftung ist weltweit für den Einsatz für Kinderrechte bekannt. Neben öffentlichkeitswirksamen Kampagnen, der juristischen Verfolgung von Tätern oder therapeutischen Hilfen für Opfer sexuellen Missbrauchs setzt PREDA vor allem auf den Fairen Handel als Präventionsstrategie – denn Vorbeugung ist besser als Heilung!
Nach Untersuchungen von UNICEF gibt es auf den Philippinen schätzungsweise 100.000 Kinderprostituierte. Die weit verbreitete Armut der philippinischen Bevölkerung ist die Hauptursache für die sexuelle Ausbeutung von Kindern. Der Kinderhandel ist perfekt organisiert und nutzt die oftmals ausweglos erscheinende Lage der Kleinbauern aus.
Der Faire Handel mit Mangos bietet in dieser Situation einen erfolgreichen Ausweg. Mit den kontinuierlichen Mehrpreiszahlungen für ihre Mangofrüchte können bereits tausende Familien einen gesicherten Lebensunterhalt erwirtschaften. Dies schafft die Voraussetzung für ein sicheres Zuhause für die Kinder. Mit dem Erlös eines Mangobaumes können z.B. die kompletten Schulkosten für zwei Kinder für ein Jahr gedeckt werden, die dadurch die Chance auf eine menschenwürdige Zukunft erhalten.

 


Tatkräftig unterstützt wird PREDA übrigens durch die „Tatort“-Darsteller Dietmar Bär und Klaus Behrend.
Mangoprodukte aus dem PREDA-Projekt auf den Philippinen gehören zum Sortiment des Vredener Weltladens.
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Weitere Informationen, Fotos und einen sehr informativen Film findet man unter www.preda.org und www.dwpeg.de  und www.tatort-verein.org/engagement/philippinen/film-preda/

 

Projekt für Fairness – Bolga-Körbe aus Ghana

 

 

Bolga-Körbe - sie sind praktisch, robust, dekorativ und nicht nur beim Einkaufen nützlich!

Produziert werden sie im Distrikt Bolgatanga im Norden Ghanas (Afrika), kurz Bolga genannt.

So wie die Menschen in der Region seit Generationen, haben auch in der heutigen Zeit viele Einwohner die Techniken des Strohflechtens erlernt.

Ursprünglich wurde mit solchen Körben Hirsebier gefiltert, heute werden sie, mit Henkeln versehen, in verschiedenen Formen, Größen und Farben z.B. als Einkaufskörbe exportiert.

Projekt für Fairness – COOPROAGRO in der Dominikanischen Republik

Aus bunten Reiseprospekten ist manchem von uns die Republikanische Republik als günstiges Urlaubsziel mit Sonnengarantie bekannt.
Es gibt noch eine andere Seite: Die Dominikanische Republik gehört zu den  Ländern der Welt, in denen viele Menschen Hunger und Armut leiden.  Agrarprodukte (vor allem Zucker, Kakao und Bananen, aber auch Kaffee und seit einigen Jahren Avocados)  gehören zu den wichtigsten Exportgütern.
Die Agrarstruktur des Landes ist spürbar vom Problem der ungleichen Landverteilung geprägt. Kleinbauern haben meist nur kleine Parzellen zum Anbau ihrer Erzeugnisse zur Verfügung, die nicht zur Deckung des Eigenbedarfs reichen. 

 

Projekt für Fairness – Kaffeeanbau in Uganda 

Stirnrunzelnd schaut Agnes Tumuramye (Foto) zum Himmel. Es sieht nach Regen aus. Mitten in der Trockenperiode. Abwarten oder zusammenpacken? Die 37-Jährige  entschließt sich für Letzteres. Das Risiko, dass die von der Sonne fast vollständig getrockneten Kaffeekirschen feucht werden und verderben könnten, ist ihr zu groß. Sie braucht das Geld, schließlich muss sie Schulgebühren für ihre fünf Kinder bezahlen. „Dass ich alle meine Kinder zur Schule schicken kann, das ist für mich manchmal immer noch wie ein Wunder“, sagt sie und ergänzt: „Ohne den Fairen Handel wäre das nicht möglich, denn erst durch meine Mitgliedschaft bei ACPCU habe ich gelernt, wie ich mehr und besseren Kaffee produzieren und dadurch ein höheres Einkommen erwirtschaften kann."  

Seit sich ihre Kooperative im Jahr 2006 der Fairhandelsgesellschaft GEPA angeschlossen hat, veränderte sich auf Agnes Tumuramyes kleinem Stück Land vieles: Zwischen den Kaffeebüschen stehen Bäume, die Schatten spenden und Früchte wie Ananas, Bananen und Avocados liefern. Kleine Kanäle verteilen das Wasser gleichmäßig auf dem Feld. Wildbienen bestäuben die Blüten und sorgen für Honig. Das alles sind Anregungen, die die Bäuerin in Schulungen von ACPCU bekommen hat.
„Mein wichtigstes Ziel ist es, dass meine Kinder die beste mögliche Ausbildung bekommen. Aber sie sollen auch bei mir lernen, wie man guten Kaffee produziert. Denn dank des Fairen Handels haben sie als Kaffeebauern eine Zukunft“, so Kaffeebäuerin und ACPCU-Mitglied Agnes Tumuramye. 

Dank der Neuerungen kann Agnes Tumuramye nicht mehr wie früher fünf Säcke Kaffee produzieren, sondern 20 - in ausgezeichneter Qualität. Das zusätzliche Geld reicht nicht nur für die Schulgebühren: „Ich habe eine Kuh gekauft. Die gibt mir nicht nur Milch, sondern auch Dünger“, erzählt die Kaffeebäuerin. So kann sich Agnes Tumuramye jetzt das Geld für den Dünger sparen und ihr Feld auf Bio-Anbau umstellen.
Dass sie durch die Bio-Umstellung auch auf Pestizide verzichten kann, kommt ihr gerade recht. „Das ist gut, denn so atme ich das Gift selber nicht ein und muss keine Schutzkleidung kaufen. Und ich kann die Kinder nach der Schule auf dem Feld mithelfen lassen. Das wäre unter Pestizideinsatz nicht zu verantworten.“ Ganz nebenbei bekommt sie zusätzlich eine Prämie für ihren Bio-Kaffee. Die ist Agnes Tumuramyes gerade im Moment sehr willkommen: Nachdem sie jetzt so viel mehr Kaffee produziert, muss sie eine weitere Plane kaufen, auf der sie ihre Ernte zum Trocknen auslegen kann.

So wie Agnes Tumuramye können inzwischen viele Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern durch den gerechten Handel ein würdevolles Leben führen mit Perspektiven für die Zukunft ihrer Kinder. 
Der Vredener Weltladen hält viele verschiedene Sorten von Kaffee vor, die zu 100% fair gehandelt sind. Schauen Sie sich um – gern auch bei einer Tasse Kaffee !

Projekt für Fairness

Der Arbeitskreis Eine-Welt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bildungs- und Informationsarbeit für einen gerechten Welthandel zu leisten (z.B. jährliche Ausstellungen, Vorträge und andere Veranstaltungen seit nun ungefähr 20 Jahren). Unter dem Titel „Projekt für Fairness“ informiert der Eine-Welt-Kreis an dieser Stelle in Zukunft in regelmäßigen Abständen über Menschen –insbesondere in den Ländern des Südens-, die in ihrem Land durch den Fairen Handel inzwischen ein menschenwürdiges Leben mit Perspektiven für die Zukunft ihrer Kinder führen können.

Parallel dazu werden die in diesem Projekt hergestellten Produkte im Weltladen besonders präsentiert.

Projekte für Fairness: COOPROAGRO in der Dominikanischen Republik - Bolga Körbe aus GhanaKaffeeanbau in Uganda - Leder,Seide u.a. Stoffe aus Indien - Mangos für Kinderrechte aus den Philippinen

Darum starten wir das "Projekt für Fairness": Fairhandel statt Freihandel                                               
09.02.2016
Eines der beherrschenden Themen in den vergangenen Monaten weltweit, in Europa, in Deutschland, in Vreden ist die große Zahl der Flüchtlinge.
Menschen machen sich auf einen gefährlichen, oft monatelangen und häufig lebensbedrohlichen Weg aus ihrer Heimat in eine ihnen fremde Welt, mit einer ihnen unbekannten Sprache und Kultur, in eine unbestimmte, aber in ihrer Hoffnung bessere Zukunft.
Getrieben sind sie durch Verzweiflung, Angst, psychische und/oder körperliche Bedrohung, Hunger, Elend, Ausbeutung, Verteilungskämpfe, Krieg, Hoffnungslosigkeit, Perspektivlosigkeit.
Klar ist: Europa ist mitschuldig an der Zerstörung der Lebensgrundlage vieler Menschen z.B. in Afrika – durch Überfischung der Küstengewässer durch große Fischtrawler, die riesige Schleppnetze hinter sich herziehen, durch Export von subventionierten Billigprodukten (z.B. Milchpulver, Fleisch) mit denen die einheimischen Betriebe nicht konkurrieren können, durch den Landraub global agierender Konzerne, durch Ausbeutung ihrer Arbeitskraft, durch Waffenlieferungen.
Gerade in der augenblicklichen Situation der anhaltenden Flüchtlingsströme wird deutlich, dass Frieden und Gerechtigkeit die größten Garanten sind, im je eigenen Land ein menschenwürdiges Leben führen zu können.
Wer zu Hause für sich und seine Kinder nichts mehr zu gewinnen hat, verlässt sein Land und geht dorthin, wo Wohlstand und Freiheit herrschen.
Wohlstand und Freiheit – das gibt es in Deutschland, das gibt es in Vreden. Unzählige Menschen engagieren sich zurzeit, um den Flüchtlingen Menschenwürde zuteil werden zu lassen.
Entwicklungsminister Gerd Müller hat angesichts der wachsenden Flüchtlingsströme in der Welt mehr Fairness und Gerechtigkeit zugunsten der ärmeren Länder gefordert: „Statt Freihandel müssen wir einen Fairhandel schaffen.“
Genau das hat sich seit über 40 Jahren die Organisation des Fairen Handels zur Aufgabe gemacht.
Im Fairen Handel stehen die Menschen und ihre grundlegenden Bedürfnisse im Vordergrund. Arbeitszeiten, Arbeitsbedingungen, Mindestlöhne und soziale Absicherung aller Mitarbeitenden werden beachtet, ausbeuterische Kinderarbeit verboten.
Die Eine-Welt-Bewegung lebt von dem Engagement tausender Freiwilliger, die sich ehrenamtlich für den Fairen Handel einsetzen.
Auch in Vreden gibt es seit 20 Jahren den Eine-Welt-Kreis.
Im Vredener Weltladen engagieren sich viele ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter für den Einkauf, eine ansprechende Präsentation und den Verkauf der fairen Produkte.
Durch ihren Einsatz können die Produzenten der Waren in Afrika, Asien und Lateinamerika in ihrer Heimat ein menschenwürdiges Leben führen.
Darüber hinaus unterstützen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und die Kunden, denen der Faire Handel und die damit verbundene Bezahlung der Produzenten ein Herzensanliegen ist, mit den beim Verkauf erzielten Überschüssen Projekte in Brasilien.

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