50 Jahre Handel für mehr Gerechtigkeit – am 9. Mai ist Weltladentag
Vor 50 Jahren forderten christliche Jugend- und Studentenorganisationen während der sogenannten Hungermärsche in 70 deutschen Städten faire Handelsbeziehungen zu Produzentinnen und Produzenten im Globalen Süden. Etwa 30.000 Menschen nahmen 1970 in ganz Deutschland an den Kundgebungen teil gegen die wachsende Benachteiligung von Produzenten in Entwicklungsländern am Weltmarkt. Die Hungermärsche gelten als bis dahin größte Solidaritätsaktion für Länder des Globalen Südens in der Geschichte der Bundesrepublik. Sie bilden den Anfang der Fair-Handelsbewegung.
Seit 1983 bieten SchülerInnen der St. Georg-Schule fair gehandelten Kaffee auf dem improvisierten Stand an
In den folgenden Jahren gründeten Aktivistinnen und Aktivisten unterschiedliche Fair-Handelsorganisationen wie zum Beispiel El Puente, dwp, Banafair und Globo. 1975 gründeten Brot für die Welt, Misereor, die aej, der BDKJ und die Aktion Sternsinger die GEPA -The Fair Trade Company. Sie ist heute Europas größtes Fair-Handelsunternehmen.
Diese – und inzwischen weitere über 60 kleinere vom Weltladen-Dachverband anerkannte - Fairhandels-Importeure sind ausschließlich im Fairen Handel tätig und vertreiben ihre Produkte überwiegend in Weltläden.1973 öffnete der erste deutsche Weltladen in Stuttgart. Seit 1996 Jahren besteht der Weltladen in Vreden, nachdem zuvor bereits 13 Jahre lang von SchülerInnen der St.Georg-Schule fair gehandelter Kaffee am improvisierten Marktstand verkauft worden war.
Als Fachgeschäfte für den Fairen Handel bieten die inzwischen allein in Deutschland über 800 Weltläden die größte Auswahl an fair gehandelten Produkten. Über 100.000 Menschen engagieren sich in Deutschland für den Fairen Handel – in den Weltläden fast ausschließlich ehrenamtlich. Gemeinsam leisten sie mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag für mehr Gerechtigkeit im globalen Handel.